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Universität Buyreuth macht sich mitschuldig

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Nach allem was Dr. zu Guttenberg bisher getan hat um sich als „der Herr des Verfahrens zu stilisieren“, hätte die zuständige Universität Bayreuth längst deutlich und öffentlich Stellung beziehen müssen, um Schaden von sich und den StudentInnen abzuwenden.
Es ist rechtlich überhaupt nicht möglich, einen akademischen Grad „ruhen“ zu lassen oder ihn „demütig um dessen Rücknahme zu bitten“. Spätestens an diesem Punkt hätte ich von der Universitätsleitung erwartet, dass sie reagiert, in dem sie die Rücknahme verweigert und sich so an ihre eigenen Grundsätze hält.
Offenbar ist die Verquickung der Interessen zwischen der Universität und Dr. zu Guttenberg doch wesentlich größer als von beiden Seiten zugegeben wird.
Es ist ein Abkommen auf gegenseitigen Nutzen. Die Universität stellt ihm den Doktorgrad und stellt sich nun schützend vor ihn und er wirbt für die Universität und stellt sich schützend vor sie.

Diesen Status Quo auf lange Sicht aufrechterhalten zu können, wird Dr. Guttenberg und seine Getreuen jedoch noch viel Kraft kosten.
In der Plagiatsaffäre hat das Internet nach Wikileaks, wieder einmal seine Leistungsfähigkeit als transparentes Arbeitsmittel bewiesen. Plagiierte Stellen wurden von vielen Menschen, darunter auch Wissenschaftler, akribisch aus der Dissertation heraus gearbeitet.
In der aktuellen Stunde des Bundestages am heutigen Nachmittag, versuchte Dr. zu Guttenberg die Bedeutung dieser Tatsache klein zu reden und als nicht ernst zu nehmen hin zu stellen.
Er warte erst auf das Ergebnis der Universität Bayreuth hat er gesagt. Der allerdings hat er mit seinem o.g. Verhalten vorher jede Kompetenz abgesprochen. Er hat sich durch sein Verhalten über sie gestellt.
Nun will er alles drehen und ihr die wieder die Kompetenz zusprechen, die er vorher verletzt hat und es immer noch tut (Rückgabe des Doktorgrades!). Fast könnte man glauben, der Mann sei allmächtig. Vielleicht ist es das, was ihn, wenn man den Umfragen (Es gibt auch andere Meinungen zum Thema) glauben will, so beliebt macht.
Um das Engagement von Menschen im Internet dauerhaft und wirksam zu unterbinden, braucht es eine Zensur. Dafür setzt sich Frau zu Guttenberg schon lange ein.

Es wird ihr und ihren UnterstützerInnen hoffentlich nicht gelingen, etwas neues, in dem großartige Möglichkeiten der Gleichberechtigung liegen dauerhaft zu schädigen.
Früher hätte man jemanden, der sich so geriert wie Dr. zu Guttenberg in der aktuellen Fragestunde einen Lackaffen genannt.
Bezogen auf seine Frisur trifft das allemal zu.
Aber diese Bemerkung ist primitiv und tut nichts zur Sache.

Written by commulog

23. Februar 2011 at 15:52